13. Juni 2021

Amelie startet durch – ein Interview mit der Brandenburger EM-Hoffnung

Amelie Röpke von der SG Schwielochsee hat sich für die Europameisterschaft der Optimisten qualifiziert. Kurz vor ihrer Reise nach Spanien hat sie soeben schnell noch den 2. Platz beim Askanier-Cup am Werbellinsee (12./13.06.21) ersegelt. Im Interview erzählt sie uns von der spannenden WM-/EM-Ausscheidungsregatta, ihren Wünschen und Zielen.

Du hast dich bei der WM-/EM Ausscheidungsregatta 2021 vor Glücksburg (02.-06.06.2021) zusammen mit neun Opti-Seglern aus Deutschland für die Europameisterschaft in El Puerta de Santa Maria in Spanien qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg!
Mit welchen Gefühlen trittst du Reise an?

Ich freu mich auf die Reise. Ich fahr ganz ohne Druck zur EM. Ich stelle mir die Reise wie einen Urlaub mit Freunden vor. Ich glaube, das wird ganz cool.

Welche Ziele hast du für die EM?

Ich gehöre mit 11 Jahren zu den jüngeren Seglern und möchte dort einfach Erfahrungen sammeln und mich dann im nächsten Jahr vielleicht zur WM qualifizieren.

Mit welchen Erwartungen bist du bei der Qualifikation gestartet?

Ich dachte, es wäre schon cool, wenn ich mich zur EM qualifizieren würde. Ich habe es gehofft, aber richtig erwartet hatte ich es nicht.

Gab es einen Tiefpunkt während der Qualifikation? Erzähl doch mal.

Meinen Tiefpunkt hatte ich am zweiten Tag. Der erste Tag war richtig super gelaufen und ich wusste, ich könnte es schaffen. Aber am zweiten Tag wollte nichts richtig gelingen. Der war einfach nur blöd.

Wie gehst du mit solchen Situationen um? Wie kommst du aus dem Tief wieder heraus?

Zuerst überlege ich, was ich falsch gemacht habe. Das schreibe ich mir auf und dann schließ ich damit ab. Jeder Tag ist neu, die Bedingungen sind anders. Und ich sage mir, dass ich das schaffen kann.

Wann wusstest du, dass du dich qualifiziert hast und wie hast du dich dann gefühlt?

Ich wusste, dass ich in der letzten Wettfahrt 14 Plätze vor Janne Marleen Schirmer ins Ziel kommen müsste, um die Quali noch zu schaffen. Als ich ins Ziel kam, zählte ich die Boote hinter mir und wusste dann, dass es geklappt haben müsste. Das war ein cooles Gefühl. Ich habe mich gefreut, aber so richtig realisiert hatte ich es noch nicht. Beim Boot abbauen, kamen dann viele Leute und haben mir gratuliert. Da wurde es mir langsam bewusst. Das war echt toll. Bei der Siegerehrung war es dann so richtig angekommen.

Um zu den TOP 13 in Deutschland zu gehören, musst du viel trainieren. Wie sieht dein Trainingsalltag aus?

In der Woche kann ich leider nicht auf dem Schwielochsee trainieren, da wir keine Trainingsgruppe haben. Daher fahre ich zu Trainingsblöcken. Vor der Qualifikation hatte ich vier Trainingslager unter anderem in Spanien und Italien. Direkt vor der Qualifikation haben wir auch eine Woche trainiert.

Es bleiben dir ja zwei drei Jahre im Opti. Denkst du trotzdem schon manchmal darüber nach, in welche Bootsklasse du dann gerne umsteigen würdest?

Noch habe ich ja Zeit! Bis jetzt finde ich den 29er am spannendsten und könnte mir vorstellen, dass es damit weitergeht.

Liebe Amelie, wir Brandenburger wünschen dir eine tolle Zeit bei der Opti-EM in Spanien und drücken dir ganz fest die Daumen!

(Interview: Ulrike Schubach)